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Berichte

Besuch der Geowissenschaftlichen Sammlungen der Außenstelle Berlin der BGR und des Naturkundemuseums in Berlin

16.11.2019

Kurz nach 10.00 Uhr wurden wir von Dr. Angela Ehling vor dem imposanten Sammlungsgebäude, der ehemaligen Spandauer Reithalle mit dazugehörigen Stallungen, herzlich begrüßt. 24 „Besucher“ durch eine aus ca. 2 Millionen Belegen bestehende Sammlung zu führen ist schwierig. Trotzdem verschaffte uns Frau Ehling in klarer und verständlicher Weise einen Überblick über die in 1000 Vitrinen, Regalen und Schränken untergebrachten Anschliffe, petrographischen und mineralogischen Belege, Bohr- und Polarproben, ca. 66000 Dünnschliffe, Belegstücke, unterteilt nach Lagerstätten, Stratigraphie, Mikropaläontologie, technisch nutzbaren Gesteinen und Produkten, Originale, Geschiebe und Gerölle. Die Elbgeröllsammlung des K. Genieser befindet sich als Dauerleihgabe bei Senckenberg in Dresden.

Der größte Teil (ca. 80%) der Sammlungen stammt aus dem Bestand der (Königlich)-Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin. Hannover war zu der Zeit eine Außenstelle. Die restlichen 20% rekrutieren sich aus Beständen geologischer Nachfolgeeinrichtungen in Berlin ab 1945. Ergänzt wurden sie aus Sammlungen renommierter Sammler.

Nach ihrer beeindruckenden Führung überließ Frau Dr. Ehling jedem Einzelnen, nach eigenem Interesse in Schränken oder Vitrinen zu schauen. Zukünftige Führungen sollten auf ausgewählte Teilbereiche begrenzt werden, um Kenntnisse detailliert zu vertiefen.

Drei Geologen bearbeiten ehrenamtlich die Sammlungen fotografisch und digital. Alte Dateien werden den neuen Strukturen angepasst. Wer kann bei der Fehlerkorrektur helfen?

Nach einer kurzen Mittagspause ging es mit dem Bus durch Berlin zum Naturkundemuseum. Wolfgang Grahl, Vize der Fachgruppe am Naturkundemuseum, gab uns im Bus Hinweise auf die Sonderausstellung anlässlich des 250. Geburtstages des Gelehrten A. v. Humboldt. 512 Minerale und Gesteine konnten im Laufe der digitalen Neuordnung der musealen Bestände v. Humboldt zugeordnet werden. Markante Funde waren optisch hervorgehoben in der mineralogischen Ausstellung zu besichtigen. Humboldt hat selbst nie gesammelt. Seine Funde übergab er Museen und anderen Institutionen mit der Bitte „Sammlung bewahren!“

14.00 Uhr waren wir am Museum. Dort trennten wir uns. Jeder ging seinen eigenen Interessen nach. Viele waren lange nicht in dem Haus und wollten sehen, was es Neues gibt. Alle trafen sich aber ohne Absprache in der mineralogischen Ausstellung und bestaunten den Tyrannosaurus rex „Tristan Otto“ kurz vor seinem Umzug nach Kopenhagen.

Große Umbaumaßnahmen stehen bevor. Das Museum wird in dem wiederherzustellenden Gesamtbau offener und digitaler. Die Ausstellungsfläche vergrößert sich von jetzt 48oo m² auf über 10 000 m². Es soll ein Forschungsmuseum neuester Prägung für Natur und Gesellschaft werden. In der komplexen Betrachtung unserer Natur und Umwelt hoffen wir, die Geowissenschaften in ihrer fundamentalen Bedeutung in Ausstellungen, Publikationen und der Einbeziehung der Citizen Science wiederzufinden.

Es war wie immer ein informativer und unterhaltsamer Ausflug. Danke den Organisatoren und Begleitern.

17.00 Uhr ging es zurück nach Hause.

- D. Schwarz
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