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Berichte

Armenien

14.07. - 27.07.2018

Vom 14.07. bis 27.07.2018 fuhr eine Gruppe von 12 Mitgliedern nach 2014 und 2016 erneut in das faszinierende Land mit seiner beeindruckenden Berglandschaft, vielen imposanten geologischen Phänomenen, den geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten, seiner Architektur und den freundlichen Menschen.

Da einige Sammler das 3. Mal an der Sammeltour teilnahmen, waren die Organisatoren bemüht, Wiederholungen zu vermeiden. Einiges ist aber so schön, dass ein erneuter Besuch sogar wünschenswert war. Das betraf unter anderem die Klöster Tatev, das über eine 5,7 km lange Seilbahn zu erreichen ist, Noravank und auch Haghartsin mit seinem Deutsch sprechenden Priester. Die Suche nach neuen höffigen Fundorten wurde dadurch erschwert, dass oft nur noch Haldenreste an alten Bergwerken existieren, die zudem mit unserem Bus nicht immer zu erreichen waren.

In den ersten Tagen blieb der Ausgangspunkt unserer Fahrten das von uns bereits 2014 und 2016 bezogene Hotel am Rande des Stadtzentrums. Bei ungewöhnlich regnerischem Wetter besichtigten wir in Jerewan das Historische Museum, das UNESCO-Weltdokumentenerbe Matanadaran und die Genoizid-Gedenkstätte. In der näheren Umgebung der Hauptstadt konnten wir an der Straße zum Sewansee im Perlit der Gymush-Dzhraber-Fantan Obsidianlagerstätte vulkanisches Glas verschiedenster Färbungen und Strukturen in beliebiger Menge sammeln. In Hankavan besuchten wir eine Kupfer-Molybdän-Lagerstätte und eine benachbarte Skarnlagerstätte. Einige entspannten sich im örtlichen Thermalbad mit massiven Sinterbildungen in der Anlage. Die geplante Besichtigung der Schachtanlage einer Goldmine fiel einem Gewitter zum Opfer. Erzstufen erhielten wir dann vom Geologen. Des Weiteren besuchten wir eine Salzmine unter Tage.

Im Norden des Landes fuhren wir zur Goldmine Mghart. Hier konnten wir in einem erst in der letzten Zeit erschlossenen Bereich Amethyst bergen. Leider war uns der Zutritt in die Mine von Teghout verwehrt, so dass keine Türkisfunde möglich waren. Dafür konnten wir bei A. Bojikyan, einem Händler in Dilijan, Türkis, Achate aus Idshewan und anderes käuflich erwerben. Wir mussten feststellen, dass es in Armenien keine Sammlerszene gibt.

In Artik besuchten wir einen der vielen Tagebaue, die zur Baumaterialgewinnung in oberflächennah anstehendem Tuff angelegt werden. Anschließend konnten wir in einer in der Nähe gelegenen landschaftlich reizvollen kleinen Schlucht einen Schaschlik kaukasischer Prägung genießen. Überhaupt wurden wir zum täglichen Abendbrot mit landesüblichen Köstlichkeiten verwöhnt.

Neben den Sehenswürdigkeiten lernten wir diesmal auch eine Familie der russischen religiösen Minderheit der Molokanen im Dorf Fioletovo kennen.

Im Süden Armeniens besuchten wir erneut das Höhlendorf Khndzoresk. In den Höhlen eines erodierten miozänen Ignimbrits lebten vom 5. bis zum 20. Jahrhundert Menschen in einer komplett eigenständigen Dorfgemeinschaft.

An einem Erzausbiss mit Antimonit bei Azatek und in Dastakert auf der Halde einer Polymetalllagerstätte wurden weitere Funde gemacht. In der Nähe des Dorfes Davit Bek konnten wir an einer der ganz wenigen Achatfundstellen in Armenien, dem von uns bei der letzten Tour so genannten „Schlangenfelsen“, ausgiebig nach Achatmandeln im stark verwitterten Andesit suchen.

Auf der Rückfahrt nach Goris lud uns unser Fahrer Karen nach Hause in sein Dorf ein. Voller Stolz zeigte er uns seine häusliche Schnapsbrennerei. Der Maulbeerschnaps schmeckt.

Den erfolgreichen Abschluss bei extremer Hitze bildeten die Funde aus den Travertin- und AragonitLagerstätten in Aitaschat und Goravan.

Wieder in Jerewan besuchten wir wie in jedem Jahr das Geologische Museum der Akademie der Wissenschaften als auch die Vernissage, ein besonders an Wochenenden bevölkerter Markt, wo immer Schmuck aus Achaten und Obsidian angeboten wird.

Die Minerale und Gesteine wurden sowohl im Reisegepäck als auch im angemeldeten Zusatzgepäck problemlos nach Hause befördert.

Abschließend ein Dank an unsere Stammbetreuer Marine Sargsyan als Reiseleiterin und Ass.-Prof. Dr. Shahen Khachatryan als begleitender Geologe, sowie dem für die Logistik verantwortlichen Reisebüro Elitar. Ein besonderer Dank gilt unserem Fahrer Karen.

Literaturhinweis: Kaden, M., D. Schwarz und F. Beyer (2015): Armenien - eine geologischmineralogische Sammeltour. Aufschluss, Jg. 66, H. 3, S. 125-37.

- D. Schwarz
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