
Sachsen-Mineralien
Bezirksgruppe Ostsachsen der VFMG

Exkursionen und Börsen
Auf Suche nach schönen Lesesteinen …
19. & 20.10.2024
Bei schönstem Herbstwetter trafen sich am 19. Oktober rund 20 Exkursionsteilnehmer - Mitglieder unserer Bezirksgruppe Ostsachsen der VFMG und einige ebenso interessierte Gäste -, um an zwei Tagen gemeinsam in vier Kiesgruben nach schönen Lesesteinen in den ehemaligen Elbeläufen zu suchen. Die Genehmigungen der Kieswerke lagen vor und der Zugang bzw. die Begleitung waren durch die Werkleitungen organisiert. So bedurfte es für reichhaltige Funde an Achat, Jaspis, Amethyst und verkieseltem Holz nur noch Ausdauer, Fleiß und Glück der Teilnehmer. Für abweichende und nicht durch die Teilnehmer bestimmbare Funde stand der Organisator der Exkursionen Bernd Hesse gern zur Verfügung.
Erstes Ziel am Samstag war der rund 250 Hektar umfassende Kiessandtagebau Ottendorf-Okrilla, nördlich von Dresden gelegen. Die Kiese und Sande in dieser Region werden bereits seit über 100 Jahren abgebaut, seit geraumer Zeit durch die Firma Kieswerk Ottendorf-Okrilla GmbH & Co.KG. Die hier geförderten Rohstoffe sind wegen des hohen Quarzgehalts und des Fehlens von betonschädlichem Sulfat besonders begehrt, um sie für die Weiterverarbeitung zu Beton oder Porenbetonsteinen zu nutzen, aber auch, um Spezialsande zu produzieren.
Rund zwei Stunden Suche auf den Halden in den für uns freigegebenen Bereichen brachten doch einige sehr ansprechende Funde an guten Achat aus Böhmen, rot-gelben Jaspis, attraktiven Tertiärquarziten und auch fossilen Hölzern sowie verkieselten Teilen von Schwämmen. Kuriosum war der „Fang“ einer kleinen „Achat-Maus“ mit übergroßen Augen.
Weiter ging es in die Region Bautzen, um im Kieswerk Holschdubrau GmbH unsere Suche fortzusetzen. Auch hier wurden wir sehr gut fündig, insbesondere bei Achat. Der schönste Achat wurde von einem Erstteilnehmer gefunden! Dabei waren auch wieder Funde an tiefrotem Jaspis, und fossilen Hölzern. Entdeckt wurde selbst ein kleiner versteinerter Schwamm. Unserer Sammelleidenschaft zu Liebe setzte der Radladerfahrer einen Teil des Überkornhaufwerkes für uns um.
Diese Ergebnisse machte natürlich Lust auf mehr – und so freuten sich alle schon auf den zweiten Exkursionstag am Sonntag. Am Abend gab es einen ersten Austausch zu den Funden bzw. anregende Gespräche bzgl. unseres gemeinsamen sehr interessanten Hobbys bei gutem italienischem Essen und sächsischem Bier in Hoyerswerda.
Am Sonntag fuhren wir an die jetzige Elbe zwischen Riesa und Torgau, wo in den, durch Abtrag von Gebirgen und Transport entstandenen, pleistozänen Elbterassen Sande und Kiese mittels großer Schwimmgreiferbagger seit vielen Jahrzehnten gefördert werden. Terassen sahen wir zwar nicht, aber dafür genug aus diesen gewonnenes Material zum Sammeln. Spannend zu erfahren, welches Liefergebiet sich heute zeigen wird: Osterzgebirge, Böhmen, Elbsandstein?
Begonnen wurde die Suche bei der Elbekies GmbH in Mühlberg. Die zwar zum Vortag etwas reduzierte Gruppe wurde recht schnell fündig. Die „Fundliste“ füllte sich: honigfarbener Chalcedon, z. T. größere Amethyste, sehr schöne Achat/Amethyst-Kombinationen aus dem Osterzgebirge, Achat aus Böhmen, blutrot gefärbte Jaspise, bunte verkieselte Hölzer. In einem Stück Elbsandstein tauchte ein Muschelabdruck auf. Über die genannten Funde hinaus hatten die Sammler auch einen Blick für seltenere bzw. unüblichere Funde. Einen mit Spannung erwarteten Sägeschnitt wert waren uns interessante kreisförmige Hornsteinbildungen, Rhyolith mit Achat, ästhetisch ansprechende Gangbrekzien und verkieselte Tuffe (Ignimbrit).
Weiter ging die Suche nach Überquerung der Elbe auf der nunmehr westelbischen Seite im Kieswerk Liebersee. Auch hier blieb niemand fundlos: schöne Achate, ein zwar kleines aber sehr schönes Gangstück Amethyt mit Quarzpseudomorphosen. Der obligatorische Fossilfund fehlte nicht, diesmal war es ein Seeigel.
Auch wenn nicht jeder Teilnehmer bei allen Fundpunkten „Alles“ gefunden hat, waren dennoch alle sehr zufrieden über ihre Funde.
Nach Ende der zweitägigen Suche gab es, bevor sich alle Teilnehmer in verschiedene Himmelsrichtungen aufmachten, noch einen längeren Small Talk zu den durchgeführten aber auch zu zukünftigen Exkursionen. Nach Meinung aller Teilnehmer war diese eine schöne Exkursion mit gemeinsamen Spaß, intensivster Anspannung beim Suchen, aber Entspannung im Ablauf und Umgang miteinander sowie mit einem interessanten, bei allen Teilnehmern ihr Wissen vertiefenden, fachlichen Austausch.
Den Werksleitern bzw. Kollegen vor Ort danken wir an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die nicht selbstverständliche Möglichkeit des Sammelns von Mineralien.