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Berichte

Die Suche nach böhmischen Granaten

16.04.2011

Wer in die Gegend um das böhmische Třebenice kommt, dem fallen unschwer die spitzen Berge auf, die auch vom Laien als noch gut erhaltene Vulkane erkannt werden. Ganz sicher sind sie schon lange erkaltet, aber in der Zeit ihrer Aktivität haben sie so manche Rarität in die Gegend gepustet, die heutzutage noch jedes Sammlerherz in Erregung versetzt. Es sind die wunderschönen, einzigartig rotgefärbten und klaren Pyrope, die hier zu finden sind.

Ganz in der Nähe des kleinen Örtchen Stare gibt es das winzige Flüsschen Granatka, was seinem Namen durchaus Ehre macht. Genau dieses Rinnsal war nun das Ziel unserer Exkursion. Unsere Gruppe hatte dazu einen großen Bus angemietet, der wider Erwarten ganz schön voll besetzt war. Die Stimmung war eitel Sonnenschein, denn der Tag zeigte sich von seiner besten Seite. Nach einer etwa vierstündigen Fahrt war unser erstes Ziel, das Granatmuseum Třebenice, erreicht. Es ist eigentlich ein Muss, die herrlichen Kollektionen des alten und berühmten Granatschmuckes, auch den von der Ulrike von Levetzow, zu sehen. Die Wartezeit vor dem Museum kürzten einige von uns damit ab, den kleinen Hügel vor der Kirchentür erfolgreich nach den winzigen Steinchen abzusuchen.

Nach dem Besuch der gewiss sehenswerten Sammlung brachte uns der Bus vor Ort, wo sich als bald der Trupp der Edelsteinwäscher entlang des Flüsschens verteilte. Mit Eimern, Sieben, Schaufeln und Gummistiefeln suchte sich jeder seinen ertragsträchtigen Claim. Wir hatten Glück, dass ausreichend Wasser zum Waschen vorhanden war. Wir hatten darauf orientiert, dass man ein Konzentrat auswaschen sollte, was dann später zuhause in aller Ruhe ausgelesen werden kann, weil man mit etwas Glück noch andere Schwermineralien darin finden könnte. Es sollen sogar schon Diamanten gefunden worden sein. Die Stunden waren schnell dahin und manch einer konnte danach über Rückenschmerzen klagen, dennoch alle waren irgendwie glücklich und der Bus war zur Abfahrt um viele Kilo Material schwerer geworden.

Unsere Reise schloss noch einmal mit einem Museumsbesuch ab, nämlich im ehemaligen Gartenhaus der Ulrike von Levetzov. Hier begegnete uns auch ein Stück Geschichte des alternden Goethe, der dem jungen Mädchen den Hof gemacht hatte. In bester Stimmung erreichten wir später die heimatlichen Gefilde und wenn es das Schicksal will, oder der Eine und Andere noch nicht genug Granate als sein eigen nennt, dann fahren wir gewiss wieder mal dort hin, wegen der Fundgarantie. Die Steinchen gehen da nie aus.
Glück Auf

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