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Exkursionen und Börsen

Erzgebirgsexkursion

Ein Nachtrag 29.5. – 31.5.2015

Die gemeinsame Wochenendtour der VFMG-BG Ostsachsen und Osnabrück organisierten Henry Jehsert, Osnabrück und Frank Sauer, Weißkollm. Durch eine von der Cottbuser Fachgruppe 1990 in das Vogtland/Erzgebirge geplanten Exkursion entstand der erste Kontakt zu den Osnabrückern, der sich zu einer festen freundschaftlichen Verbindung beider Gruppen entwickelte. Später entstand auch der enge Kontakt zur BG Ostsachsen.

Nach individueller Anreise trafen sich die Teilnehmer gegen Freitagmittag im Hotel Nußknacker am Ortseingang von Ehrenfriedersdorf. Besonders groß war die Freude, fünf alte Osnabrücker Freunde wiederzutreffen. Ohne großes Ausruhen ging es zum Sauberg, um das dem Besucherbergwerk angeschlossene Mineralogische Museum zu besichtigen. Die einmalige Lagerstättensammlung mit über 1000 Mineralstufen ist immer einen Besuch wert. Das ästhetische Empfinden und der eigene Kenntnisstand werden stets intensiv angesprochen. Danach machten wir uns auf den Weg zum Besucherbergwerk nach Zschopau. Einen kurzen Zwischenstopp gab es noch beim Uwe Thonfeld in seinem Haus der Steine am Greifenbachstauweiher. Wir kennen Uwe vom jährlichen Tauschtag der sächsischen Achatsammler in der benachbarten Jugendherberge Hormersdorf, von ihm selbst viele Jahre organisiert.

Gegen 15.00 Uhr standen wir am Ufer der Zschopau vor dem 1992 eröffneten Besucherbergwerk. Die mittelalterliche Heilige Dreifaltigkeitsgrube wird von einem Altbergbauverein in ehrenamtlicher Arbeit aufgewältigt. Das Vorgehen erfolgt nach geltendem Bergrecht. Erschwerend ist der Tatbestand fehlender Grubenunterlagen. Große Schäden verursachten die Hochwasser 2002 und 2013. Zum Schacht der heutigen Heiligen Dreifaltigkeit mit den berühmten Pyromorphitstufen gibt es keine Verbindung. In drei kleinen Gruppen erfolgte die Begehung der bisher ausgebauten Strecke. Vor den Mühen der Wenigen muss man den Hut ziehen. Anschließend konnten wir auf dem Aushubmaterial nach Herzenslust graben. Alle wurden fündig: Fluorit, Baryt und Galenit. Eine Stufe Grünbleierz fand allein Henry.

Nach dem Abendbrot wurde die Route für den nächsten Tag besprochen, jähe Wendungen sind immer möglich. Ordnungsgemäß ließ Henry nach entsprechender Belehrung die Unterlagen zu den Sicherheitsbestimmungen als auch der Haftungsentbindung für Eigentümer, Betreiber und Exkursionsführer von Jedem unterschreiben.

Frank Sauer und der Verfasser des Exkursionsberichtes konnten erstmals unter großem Gelächter ein Wasserbett im Hochzeitszimmer des Hotels ausprobieren.

Am Samstag stand ein gemeinsamer Besuch der bekannten Hartsteinwerke Dörfel der Firma Max Bögel an. Henrys langjährige Kontakte ermöglichten den Zutritt. Die Aufenthaltsdauer sollte nach der Fundsituation festgelegt werden. Max Hesse gab uns zu Beginn eine kurze geologisch-mineralogische Einweisung. Wie immer waren die höffigsten Bereiche in den oberen Sohlen bereits abgebaut. Wir suchten auf fast allen Sohlen und einem ausgedehnten Sprenghaufwerk. An den Wänden waren vereinzelt bereits ausgeräumte Reste hydrothermaler Gänge zu erkennen. Im Bereich eines Fluoritganges konnten wir noch einige Stüfchen mit Fluorit und Baryt bergen. Im Haufwerk auf der untersten Sohle fanden wir einige Quarze unterschiedlicher Ausbildung.

Da wir noch Zeit hatten, besuchten wir noch den großen aufgeräumten Tagebau der Ard Baustoffwerke GmbH & Co. KG am Venusberg. Riesiges Sprenghaufwerk ließ unsere Erwartungen steigen. Letztlich konnten wir Stufen mit Quarz, Calcit, Dolomit und Pyrit in unseren Rucksäcken verstauen.

Der angedachte Tauschabend nach dem gemeinsamen Abendbrot fiel leider aus, denn nur drei Vereinsfreunde hatten Material mitgebracht. Da keiner seine Stufen wieder mitnehmen wollte, wurde für wenig Geld verkauft und verschenkt.

Am letzten Tag fuhren alle nach Hammerunterwiesental in den Richterbruch. Vorher wurde ein Kurzstopp am Alten Kalkwerk eingelegt, um zu Fuß die Halde des ehemaligen Stalin-Schachtes und den Aushub der neuen Grube Niederschlag der Erzgebirgischen Flußspat- und Schwerspatwerke GmbH zu erreichen und zu begehen. Neben Micromounts wurden einige wenige Belege von Marmor, Gneis und Glimmerschiefer mitgenommen.

Der Richterbruch wird nach seinem Produktionsende geflutet und nicht verfüllt. Ein letztes Mal liefen wir bis zum aufsteigenden Wasser nach unten und erinnerten uns der vergangenen Zeiten und Funde. Mitgenommen wurde so gut wie nichts. Oben war dann allgemeines Abschiedsnehmen mit der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen.

Einige sind noch zum Bruch am Stümpelfelsen gefahren.

Damit endete eine unterhaltsame, steinreiche Tour einer harmonischen Truppe.

- D. Schwarz
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