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Exkursionen und Börsen

Forschen für die Welt von Morgen...

25.02.2025

Das Ziel der ersten Exkursion unseres Vereins im Jahr 2025 war am 5. Februar das Helmholtz Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR).

Schon ein neugieriger Blick im Empfangsgebäude in den dort ausliegenden Standortplan löste bei uns Erstaunen über die Weitläufigkeit dieses Forschungscampus aus:

Auf dem riesigen Gelände befinden sich allein acht Institute des HZDR, an denen rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind und hier langfristig ausgerichtete Spitzenforschung in den Bereichen Energie, Gesundheit und Materie betreiben.

Es geht den Naturwissenschaftlern aus Deutschland und aus einigen anderen Ländern vor allem darum, hier gemeinsam und in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern auf den verschiedenen Gebieten zu forschen, wie die Lebensgrundlagen unserer modernen Industriegesellschaft gesichert und weiter verbessert werden können. Es geht darum, im Zeitalter zur Neige gehender mineralischen Ressourcen sowie eines gravierenden Klimawandels die auf der Erde vorhandenen Rohstoffe so effizient wie möglich und auch nachhaltig zu nutzen – ganz auch zum Wohle und Nutzen unserer nachfolgenden Generationen. Die Forscher des HZDR wollen in enger Zusammenarbeit mit den anderen 17 Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft und mit weiteren Partnern in aller Welt aus den Forschungserkenntnissen dafür neue Lösungen, Verfahren und Produkte entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die rasant steigende Nachfrage nach Metallen – also eine sehr komplexe Herausforderung für den Bergbau - auch hier bei uns in Deutschland, zum Beispiel im Erzgebirge. Die nachhaltige Rohstoff-Versorgung der Industrie erfordert in unserer Zeit energieeffiziente und nicht zuletzt auch sozialverträgliche Verfahren mit geringer Umweltbelastung

Drei Aufgabenkomplexe stehen dabei im Zentrum der Forschungen: Wie nutzt man Energie und Ressourcen sicher und nachhaltig? Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Energiefelder? Und wie können Krebserkrankungen besser sichtbar gemacht, charakterisiert und wirksam behandelt werden?

Mit dieser Dreieinigkeit der Wissenschaftsfelder sind sie dem Namensgeber des Forschungscampus, dem Universalgelehrten Hermann von Helmholtz (1821 – 1894) sehr nahe, der schon damals seine Forschungen stets im Zusammenhang von Physik, Chemie und Medizin betrachtete und praktizierte.

Am Institut für Ressourcenökologie gab uns Frau Dr. Katrin Pollmann, Leiterin der Abteilung Biotechnologie am Helmholtz-Institut für Ressourcentechnologie Freiberg, interessante und tiefgründige Einblicke in biotechnologische Verfahren für die Gewinnung und auch Rückgewinnung wichtiger Industriemetalle aus Rohstoffquellen.

Danach erläuterte uns Frau Dr. Andrea Cherkouk, Leiterin der Arbeitsgruppe MICRONUC (MICRObial Activity in NUClear waste disposal) am Institut für Ressourcenökologie, die Erforschung der Wechselwirkungen von Mikroorganismen-Actiniden in den Wirtsgesteinen und Barrierematerialien. Das dient vor allem der Suche

nach der absolut sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle – nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern – ein brisantes Problem, das sowohl Wissenschaftler als auch Politiker schon seit vielen Jahren „in Atem hält“, denkt man nur an Gorleben …

Unser dritter Anlaufpunkt im Forschungscampus war das Institut Hochfeld-Magnetlabor Dresden. Karsten Schulz, Mitarbeiter der Abteilung Magnettechnologie und Forschungsinfrastruktur, erläuterte uns während der Führung recht anschaulich wie hier Materialforschung unter extremen Bedingungen betrieben und wie untersucht wird, wie Magnetfelder die Eigenschaften von Festkörpern verändern.

Hinter rund 90 Zentimeter starken Betonwänden wird versucht, mit neuartig entwickelten Spulen für den Bruchteil von Sekunden einen möglichst großen, ja gigantischen Stromdurchfluss zu erzeugen, um damit ein gewaltig starkes Magnetfeld herzustellen, das wiederum der Materialforschung dient.

Den Dresdner Forschern ist es schon gelungen, mit gut 90 Tesla (Tesla ist seit 1960 die physikalische Einheit der magnetischen Flussdichte, benannt nach dem serbischen Forscher und Erfinder Nikola Tesla) auf einer Skala von 1 bis 100 das stärkste Magnetfeld, das es weltweit je gab, zu erreichen.

Zum Schluss dieser Führung konnten wir noch einen Blick in die weltweit größte Kondensatorbank werfen – hier wird die Energie gespeichert, die für die Erzeugung dieser Magnetfelder benötigt wird.

Wir danken an dieser Stelle den Mitarbeitern des HZDR nochmals, dass sie uns den Besuch des Forschungscampus ermöglicht haben.

Jürgen Nitschke
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