
Sachsen-Mineralien
Bezirksgruppe Ostsachsen der VFMG

Exkursionen und Börsen
Jahresabschluss ins Erzgebirge
14.12.2024
Mit einer traditionellen Jahres-Abschluss-Exkursion, diesmal vorbereitet und organisiert von Claudia Nitschke, endete auch das diesjährige umfangreiche Jahres-Arbeitsprogramm unseres Mineralienvereins: Am 14. Dezember reisten fast 30 Vereinsmitglieder per Bus ins winterlich weiß „überzuckerte“ Erzgebirge – zuerst in die Kleinstadt Schlettau. In zwei Gruppen geteilt besuchten wir dort im Wechsel die „St. Ulrich“- Kirche und die gleich direkt gegenüberliegende „HUS“-Likörfabrikation.
In der das Stadtbild von Schlettau prägenden „St. Ulrich“ – Kirche gab uns Hans-Jürgen Otto einen geschichtlichen Einblick in die Entstehung und Entwicklung dieses Gotteshauses. Vor allem die „Schlettauer Himmelswiese“, die mit ihren zahlreichen Blumen und Blüten das gotische Sterngewölbe verziert, zog magisch unsere Blicke an. Mit mehreren Werken auf der modernisierten alten Kreuzbach-Orgel rundete der ehemalige Kantor der Kirche, Egbert Mäuser, unseren Besuch hier ab.
In der von Hermann Uhlig aus Schlettau im Jahr 1898 gegründeten Likörfabrikation „HUS“ weihte uns Lutz Brenner, der seit 1985 in der vierten Generation die Firmentradition fortsetzt und nach überlieferten Rezepturen mit den alten Verfahren in liebevoller Handarbeit Likör-spezialitäten herstellt, in die Geheimnisse dieser Fabrikation ein. Solche Begriffe wie „Mazerationsverfahren“, „Bitter-, Gerb- und weitere Aromastoffe“, „Destillierblase“ usw. wurden von ihm anschaulich erläutert, mit mehreren Kostproben von verschiedenen Likören untermauert und prägten sich uns deshalb auch recht schnell ein.
Danach besuchten wir den Weihnachtsmarkt in Annaberg. Auf dem Marktplatz der historischen Altstadt, unweit der St. Annen-Kirche, erwarteten uns hier in erzgebirgischer Bauweise und mit viel Gespür zum Detail gestaltete zahlreiche „Weihnachtshütten“ mit für die Region typischen Produkten wie Räuchermännchen, Pyramiden oder Schwibbögen, duftenden Glühwein und herzhaften Bratwürste, eine übergroße Pyramide und eine tolle Illumination . Dieses einzigartige Flair stimmte uns alle doch recht eindrucksvoll auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein.
Anschließend ging es zum Technischen Museum „Frohnauer Hammer“, dem ersten Technischen Denkmal Sachsens und zugleich ältesten Schmiedemuseum Deutschlands. Dass der Frohnauer Hammer zu den attraktivsten Sehenswürdigkeiten des oberen Erzgebirges zählt, konnten wir bei einem geführten Museums-Rundgang selbst nachvollziehen: Im histo-rischen Hammerwerk, wo der kleine Hammer und die Blasebälge mittels zweier Wasserräder in Funktion vorgeführt werden, ebenso wie im Obergeschoss, wo die einst hier einstmals gefertigten Produkte wie Werkzeuge oder Fensterziergitter ausgestellt sind.
In der gegenüberliegenden Galerie mit einer Sonderausstellung erzgebirgischer Volkskunst beeindruckte uns besonders ein alter „Heimatberg“, der den Bergbaualltag vor über 500 Jahren lebendig werden lässt. Und im „Hammerherrenhaus“, in dem früher die ehemaligen Hammerbesitzer residierten, erklärte und zeigte uns eine Klöpplerin die traditionelle Technik des erzgebirgischen Spitzenklöppelns.
In der ebenfalls im alten Herrenhaus befindlichen Gaststätte „Frohnauer Hammer“ konnten wir dann bei gemütlicher Gastlichkeit und original erzgebirgischer Küche Köstliches
genießen – nicht ohne zuvor bei einem einstündigen Unterhaltungsprogramm der zwei „Ranzn“ (erzgebirgisch: dicker Bauch) herzhaft zu lachen und gut unterhalten zu werden.