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Berichte

Mähren und Schlesien

03.04. - 08.04.2018

Unsere diesjährige, nun schon traditionelle Tour nach Tschechien führte uns nach Mähren und Schlesien.

Am Anreisetag besuchten wir die weltbekannte Fundstelle mit den nach dem Fundort bezeichneten Hermanova-Kugeln. Hierbei handelt es sich um einen Kern aus Phlogopit, welcher von radialstrahligem Anthophyllit umgeben ist. Diese interessante Paragenese entstand am Kontakt zwischen Pegmatiten und einem Serpentinit-Gestein. Nach einiger Grabearbeit konnten noch sehr schöne Exemplare geborgen werden. Den folgenden Tag besuchten wir den Steinbruch von Horni Bory. In dem im Abbau stehenden Steinbruch werden gelegentlich Pegmatite aufgeschlossen. Es konnten cm-große Schörlkristalle, reichlich Kordierit sowie Granatkristalle gefunden werden. Danach ging es zum Sammeln auf die Halden der Feldspatgrube von Dolni Bory. Es handelt sich hier um die größte Pegmatitlagerstätte Tschechiens. Auf Grund von Sturmschäden und entwurzelten Bäumen konnten gute Funde in den Wurzeltellern getätigt werden. Es konnten Quarz, Rosenquarz, Schörl und sehr schöne Kristalle des Minerals Sekaninait gefunden werden. Die letzte Lokalität des Tages befand sich in Znetinek. Hier waren Feldfunde von Schörl und Rauchquarz möglich.

Den dritten Tag unserer Tour suchten wir die Felder bei Nedvedice auf. Hier können die schönsten mährischen Opale gefunden werden, und so manches Stück landete in unseren Rucksäcken und Eimern. Die Opale haben weiße, gelbe, braunrote und selten grüne Farbe. Viele Opale haben dendritische Einschlüsse. Ganz in der Nähe konnten wir eine Fundstelle für blauen Marmor mit reichlich Fundmöglichkeiten aufsuchen. Die letzte Fundstelle des Tages waren die mächtigen Pegmatite von Rožaná. Die Lagerstätte setzt sich aus mehreren langgestreckten, bis 1 km langen Linsen zusammen. Das bedeutendste Mineral dieser Fundstelle ist der Lepidolith. Des Weiteren können Topas, Beryll, Kassiterit, Ambligolith sowie Minerale der Turmalin-Gruppe gefunden werden. Unsere Fahrt führt uns am folgenden Tag in den Mährischen Karst. Hier besuchen wir die Punkva-Höhle. Die Höhle befahren wir mit einem Boot auf einem unterirdischen Fluss, welcher die Höhle durchströmt. Von hier geht unsere Fahrt weiter nach Štramberg. Hier werden in Steinbrüchen Riffkalke, welche eine Mächtigkeit bis 600 m erreichen, abgebaut. In den Steinbrüchen können reichlich Calcitkristalle und selten gelber Fluorit gefunden werden. Der fünfte Tag führt uns in das Jeseniky Gebirge. Hier können wir im aufgelassenen Steinbruch Vycpálek reiche Funde mit Hessoniten bis 5 cm Größe tätigen. Am Nachmittag fahren wir zur Granatfundstelle bei Petrov nad Desnou. Nach einem langen Anmarsch gelingen uns auch hier reichlich Funde.

Den letzten Tag fahren wir in Richtung Schlesien an die Polnische Grenze. In Kobeřice befindet sich der einzige Naturgips-Steinbruch Tschechiens. Auf einer Fläche von ca. 60 ha werden hier Gipslagen von bis zu 9 Meter Mächtigkeit abgebaut. Hier können reichlich Gipskristalle geborgen werden. Von hier aus treten wir mit einem vollbeladenen Bus unsere Heimreise an. Unser ganz besonderer Dank gilt unserem Organisator und Guide der Reise, Mag. Petr Cerny, sowie seinen fleißigen Helfern.

- Frank Sauer
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