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Berichte

Mineraliensammler aus München bei uns zu Gast

06.03. - 09.03. 2020

Gern begrüßen wir Gäste in der Lausitz, die Minerale sammeln möchten – aber auch die wunderschöne Region im Dreiländereck Deutschland – Böhmen und Polen kennenlernen wollen.
Mehrfach hat unsere Gruppe viele Gäste im Rahmen von Sommertagungen der VFMG in der Lausitz begrüßt. Sicher wollen wir auch der Tendenz entgegenwirken, dass man sagt: „Es gibt keine Fundstellen mehr“ oder „man bekommt keine Zutrittsgenehmigungen zu Brüchen, Kiesgruben u.a.“
Nun war es die Gruppe der Schleifer (Achate u.a. Schmucksteine) der Münchener Mineralienfreunde unter Leitung von Klaus-Dieter Hoffmann.
Vom 6.3. bis 9.3.2020 hatten wir das „Fledermausschloß“ in Weißig gebucht. Es war gerade noch vor den Einschränkungen der Corona-Krise. Schon hier hätte man sammeln können. Der Eichberg bei Weißig ist eine Alaun - und Kieselschiefer - Kuppe mit vielen Fossilien (z.B. Graptolithen). Der Berg ist zum großen Teil Naturschutzgebiet, doch das Sammeln von Mineralen und Fossilien ist in den noch offenen Brüchen erlaubt. In den Brüchen wurde hauptsächlich Schotter für den Wegebau gewonnen, es wurde aber auch auf Kupfer und Erdöl erkundet.

Neben Steinbrüchen haben wir in der Lausitz viele Fundstellen, wo man „Fremdlinge“ sammeln kann. Das sind einmal Geschiebe jeglicher Größe, die durch das Eis der Elster – und Saale - Kaltzeit aus dem Norden Europas bis nach Zittau geschoben wurden (südlichste Grenze – sog. „Feuersteinlinie“). Dazu gehören verschiedenste Gesteine, Flint mit verschiedenen Fossilien, aber auch Bernstein. Aus dem Süden brachten die verschiedensten Elbeläufe mit ihren Zuflüssen, z.B. aus dem Erzgebirge und aus Böhmen / Mähren (Moldau) besonders die bei Sammlern begehrten Achate mit. Es gab den Bautzener – den Berliner – den Senftenberger – den Pieskowitzer und andere Elbeläufe. Sammeln kann man in Kiesgruben und auf Feldern. Diese werden eigentlich nie abgelesen, denn: „die Steine wachsen durch den Frost im Winter immer wieder nach oben“. Nur: Der Bauer muß ackern!!

Treff war am 6.3.2020 11.00 Uhr an der Waage in der Kiesgrube Ottendorf – Okrilla. 9 Mineralienfreunde trudelten so nach und nach ein. Auch trotz NAVI gibt es so manches Mal Probleme! Und wir hatten auch ein anderes Problem: Aufgrund des Wetters war ein Suchen auf den uns bekannten Feldern nicht möglich und wir mussten uns auf die Kiesgruben konzentrieren. Alle angesprochenen Kiesgruben – Besitzer hatten zugesagt! Dafür unser herzlicher Dank!!

In Ottendorf – Okrilla konnten wir uneingeschränkt, natürlich mit Warnweste und Helm, überall suchen. 17.00 Uhr haben wir mit gefüllten Beuteln oder Eimern den Betrieb verlassen. Die Fahrt ging zum „Fledermausschloß“ in Weißig. Alles war bestens vorbereitet. Abendessen im gemütlich warmen Kaminzimmer. Und dann noch Vorstellung von Funden aus meiner Sammlung sowie Tipps und Hinweise für die nächsten Tage.

Am 7.3. ging die Fahrt zur Kiesgrube Liebegast. Bei einem Zwischenstopp in Wittichenau konnte ich den Gästen den aus nordischem Geschiebe gepflasterten Marktplatz zeigen. Obwohl es saukalt war, wurde in Liebegast gesucht und viel gefunden – sowohl in der Kiesgrube, als auch im Grobkies und den gröberen Fraktionen.
Es ist eine Mischung von Elbegeröllen und eiszeitlichem Geschiebe (Feuersteine).
Von hier ging es auf einen vielversprechenden Acker bei Leippe – Torno. Es war kalt, naß und sehr windig – deshalb auch nicht viel Elan. Also: Auf zur Krabat – Mühle in Schwarzkollm. Neben der Besichtigung gab es wundervolle Plinsen zum Kaffe. Anschließend noch eine Führung durch die Ausstellung zu sorbischen Trachten und Traditionen. Am Abend war ein kleiner „Tauschtag“ mit Vereinsmitgliedern im „Fledermausschoß“ organisiert. So ging ein erlebnisreicher Tag im Kaminzimmer zu Ende.

Am 8.3. war die Achat-Suche in der Kiesgrube Luppe – Dubrau geplant. Pünktlich 9.00 Uhr waren wir am Tor – und mit vereinten Kräften wurde es für uns geöffnet. Bis 12.00 Uhr hatten wir an allen Stellen des Betriebes die Möglichkeit, zu suchen. Es sind Ablagerungen des „Bautzener Elbelaufes“.

Interessant waren in der Kiesgrube „Flöze“ aus vermutlich Kohle. Da hofften einige der Sammler schon auf Bernsteinfunde. Doch es war schließlich „Raseneisenerz“.
Von hier ging die Fahrt nach Bad Muskau. Ziel war das Schloß und der Park. Wir hatten Glück: Zum Frauentag war alles geöffnet und kostenfrei.
Besichtigungen, Besuch in Polen, Glühwein und Pücklereis beendeten die schöne Exkursion.
Natürlich habe ich unseren Gästen noch so „nebenbei“ die Pyramide in Lohsa, den Findlingslehrpfad am Silbersee und die „Jakubz – Burg“ in Mortka gezeigt.

- Wilfrid Sauer
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