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Berichte

Umgebung Banska Stiavnica

30.04.2014

Vom 30.April bis 04.Mai führte uns unsere erste mehrtägige Exkursion dieses Jahres in eines der ältesten Bergbaureviere Europas, nach Banska Stiavnica. Vor Ort wurde die Reise in bewährter Weise von unserem Freund Petr Cerny aus Prag organisiert.

Das Erzrevier von Banska Stiavnica war eines der größten Bergbaureviere des Karpatenbogens, wo vermutlich schon in keltischer Zeit nach Edelmetallen gegraben wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Bergbaus erfolgte im Jahr 1217. Zu dieser Zeit wurden jährlich bereits 600kg Silber gefördert. Im Stiavnica Bergbaurevier wurde das erste Mal weltweit Schießpulver unter Tage verwendet. Im 18. Jahrhundert wurden im Revier die größten und modernsten Schächte der Welt betrieben. 1740 erreichte die Jahresproduktion 682kg Gold und 25.835kg Silber. Ab dieser Zeit weitet sich der Bergbau auf das Gebiet um Hodrusha aus wo bis heute Gold im untertägigen Bergbau gefördert wird. 1993 wurde die Stadt Banska Stiavnica in das Weltkulturerbe-Verzeichnis der UNESCO aufgenommen.

All dies und die Aussicht auf noch immer gute Fundmöglichkeiten in der Region ließ uns voller Vorfreude die lange Anfahrt über Polen ertragen. In Banska Stiavnica angekommen, wurden wir von Petr und dem Leiter des Mineralogischen Museums empfangen. Im Museum erhielten wir einen ersten Überblick über die Bergbaugeschichte und konnten uns an der Mineralienausstellung erfreuen. Am Abend ging es dann zu unserer ersten Grubenbefahrung in den Glanzenbergstollen. Dieser diente als Wasserlösestollen und führt unter der Stadt bis in das Erzrevier des Glanzenberg. Am folgenden Tag besuchten wir das Bergbaurevier in Hodrusa-Hamre und besichtigten das zu diesem Zeitpunkt noch nicht eröffnete Bergbau- und Mineralienmuseum sowie den untertägigen Bergbau des Stollen „Aller Heiligen“. Nach dieser kräftezehrenden Tour über mehrere Jahrhunderte ging es dann zum Mineraliensammlen auf die Erzhalde des Rozalia Schachtes. Dies ist der letzte aktive Goldschacht in der Slowakei. Am Nachmittag suchte wir eine in der Nähe liegende Fundstelle für Fassait und Magnetit auf. In den folgenden Tagen besuchten wir verschiedene Fundstellen in der Umgebung wo wir ausgiebig Mineralien sammeln konnten.

• Slaska (versteinerte Hölzer und Opale)
• Stara Kremnicka (Chalcedon und Pseudomorphosen nach Calcit und Zeolithen)
• Spania Dolina (Cu-Sekundärmineralien, Malachit, Azurit, Linarit u.a.)
• Lubietova (Tetrahedrit, Libethenit, Malachit, Langit u.a.)
• Banska Bela (Quarz Kristalle)
In der „sammelfreien“ Zeit besichtigten wir die Bergakedemie, den Botanischen Garten sowie das Bergbau-Freilichtmuseum und ließen uns in einer abendlichen Stadtführung die schönsten und unbekannten Seiten der Stadt näher bringen. So gingen wieder fünf fund- und erlebnisreiche Tage zu Ende und einige der Teilnehmer dieser Exkursion planten schon auf der Heimfahrt die nächste Tour in dieses landschaflich, kulturhistorisch und mineralogisch interessante Gebiet in der Niederen Tatra.

- S. Winkler
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